Nach dem sonnigen Nachmittag an der Brandenberger am Tag zuvor, hat es in Lofer die Nacht immer wieder geregnet. Der Pegelcheck per WLAN am Trockenraum lässt die Wahl auf die Lammer fallen. Nach einer schönen, längeren, Fahrt durch das Berchdesgadener Land, parken wir am Ausstieg der Öfen und laufen die Schlucht hoch.
Ein paar freie Tage, maue Pegel aber der Wetterdienst verspricht Dauerregen? Ganz klar. Die Operationszentrale muss näher an den Tatort künftiger Untaten verlegt werden. Die Wahl fällt auf Lofer. Ob wegen der regensicheren Hütten, den traumhaften Sanitäranlagen oder dem Neo-Trockner soll sich später nicht mehr rekonstruieren lassen.
Weil ich am Morgen nach dem Ribofall mit meiner leicht verprellten Visage hauptsächlich geradeaus geschaut habe statt den Tag mit der sonst üblichen halben Stunde Hadbanging einzuläuten nutze ich die drei Formeln, die zu Lernen mich die letzen 10 Monate jegliche Zeit zum Paddlen gekostet haben, und berechne meine Schädelgeschwindigkeit am Ende des Ribofalls.
Das Wichtigste zu erst: Der exakt berechnete Schätzwert liegt bei ca. 50 km/h.
1. Höhe = 1,5 m Körpergröße (Reduzierung wegen perspektivischer Verzerrung) * 9 – 0,5 m Übertreibungspuffer = 14 m.
Wäre es ein freier Fall von 15 m gewesen, hätten wir im Vakuum v = 9,81 m/s² * 1,75s = 17,16 m/s = 61,76 km/h erreicht.
Tyler Bradt hätte im Vakuum bei seinem 56 m Weltrekord auf 120 km/h beschleunigt.
Aber vielleicht sollte ich mir eher Gedanken über einen Ersatz für meinen Sweet Strutter machen…
Dank an Katharina und Olly für Fotos und erste Rechenarbeiten.
Mitte März und der Wetterbericht verspricht 15 Grad und Sonnenschein. Mit diesen Aussichten fällt es leicht, neben Sascha und Felix auch Steffi zu einem Kurztrip auf die Ilz zu motivieren. Bei der Ankunft stellen wir aber fest, dass der Bayerische Wald seinen Spitznamen als „Bayerisch Sibirien“ nicht zu Unrecht trägt. Bei Hochnebel und 5 Grad liegt auf schattigen Feldern und in Mulden noch einiges an Schnee und auch die kleinen Rinnsale die sonst vom Ufer in die Ilz plätschern, sind noch zu Eis erstarrt. Da also noch größere Teile des Flusses faul neben dem Bach rum liegen, reicht es nur für Wasser knapp über den Mindestpegel.
Wenn man außer der Reihe schwätzt, kriegt man 'n Paddel drüber. Aus dem Fenster sehen und träumen - da gibts auch eine gepaddelt. Auf meine Sandalen starren - schon paddle ich euch eins. Mit dem Schulkanu paddeln - das bedeudet Paddeln im eigentlichen Sinn!
- Jasper -