Hä? Der Weg durch den Sölden Katarakt
Letzes Wochenende haben wir uns bei einem Wasserstand von 225 cm an die Obere Ötz gewagt. Die ersten 200m, den sogennanten Sölden Katarakt, kann man von der 20 Meter höher gelegenen Straße aus besichtigen. Von dort aus sind auch die Fotos für das erste Befahrungs-Hä? in der Hä?-Serie entstanden;)
Unser erster Sammelpunkt ist das Kehrwasser über der Felsnase links oben im Bild. Der Einstieg liegt ca. 150 Meter, auf denen man sich langsam an die Wassertemperatur gewöhnen kann, darüber. Wir halten uns nahe an der Felsnase um der ersten größeren Walze zu entgehen. Der dunkle Stein auf der Höhe der [1] ist unser erster Orientierungs-Punkt. Hier die Walze [1] auf der rechten Seite Streifen und mit Schwung am Rand durch Walze [2]. Wir wollen am dicken Loch [6] rechts vorbei und müssen deshalb ständig gegen die Walzen arbeiten, die uns Richtung Flußmitte drücken.
An Punkt [3] müssen wir relativ weit vom rechten Ufer weg um einen Stein zu umfahren. Direkt darauf reißen wir also die Spitze wieder nach rechts und ziehen ordentlich am Löffel, um Walze [4] noch am rechten Rand zu erwischen. An dem Punkt läuft es irgendwie nicht so richtig und wir steuern relativ mittig auf Querwalze [5] zu;) Die Notlösung: Seitlich in die Walze hüpfen, richtung Ufer wieder raus reiten und wir sind wieder auf Kurs.
Auf den letzen Metern wirds spannend: Auf der linken Seite der Koffer [6], den wir unbeding vermeiden wollen, zwei Meter Flußab auf der rechten Seite sind Steine [8] unter Wasser. Der Plan: Auf der rechten Seite vom Koffer steht eine Welle mit ca. 50 cm Breite, die nach links (also richtung Flussmitte und Rücklauf) schiebt. Diese Welle müssen wir erwischen, mit Schwung über den Wellenberg und die Ausläufer des Rücklaufs rutschen, sofort darauf Spitze nach rechts nehmen um an Walze und Prallwand [7] vorbei ins Kehrwasser zu kommen.
Anders gesagt: Immer rechts bleiben, die Walzen sind am Rand immer stressfrei zu durchfahren. Aufpassen, das man von Strömung und Walzen nicht in Flußmitte gedrückt wird. Am letzen Loch knapp rechts vorbei und von der Welle dort etwas nach links drücken lassen. Spitze gleich nach rechts und ab ins Kehrwasser.
Walze [7], normalerweise ein richtig dreckiges Loch, war bei uns kaum vorhanden. Entweder liegt es am Wasserstand oder die Stelle hat sich im Winter verändert. Wir sind Ende August wahrscheinlich wieder dort, vielleicht bei einem anderen Wasserstand, mal schauen was dann dort entsteht.
Der Rest der Oberen Ötz ist leichter. Wildwasser 4, mit dem Charakter der unteren Ötz (bei einem Wasserstand von 230). Wellen und Geschwindigkeit sind ein Stückchen höher, Walzen häufiger. Wenn dir die Obere Ötz taugt, empfehle ich als ähnlichen Wuchtwasserbach die Enns, so lange sie noch den hohen Wasserstand hat.
Youtube: Exakt unser Wasserstand von 230 cm (ohne Paddler)
Youtube: Rollen – Boofen – Rollen. So ists natürlich simpler.
Tags: Hä?, Österreich, Ötz, WW4
Kategorie: Wildwasser
4. August 2009: Philipp |
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