Massive Kayak Freestyle Action

- endlich seriös Kajak fahren -
Hell Yeahr MkfA

Winter 1: Lange Boote, Blut und Schweiß

So, Herbst ist. Sau dunkel, arsch kalt. Unser normales Training am Playspot ist seit Mitte Oktober still gelegt. Es hat einige Zeit gedauert bis ich nach den ersten vier Stufen (Verneinung – Zorn – Verhandeln – Depression), endlich die Trauer überwunden und zum letzen Zustand, der Akzeptanz, gefunden habe.

Nun ist es so weit und ich fühle mich bereit über meine ersten Erfahrungen mit dem Wintertraining im Slalomboot zu berichten.

Symbolbild: Herbst

Symbolbild: Herbst

Wir sind eine Gruppe von 5 Leuten, wobei nicht immer alle anwesend sind. Das Wichtige ist aber, dass man zumindest immer einen Trainingspartner hat – bei 3°C, nieselregen und absoluter Finsternis braucht jeder irgendwann einen motivierenden Tritt in den Arsch.

Wir gehen zwei mal die Woche (Mo & Mi) mit Slalombooten auf’s Wasser und trainieren abwechselnd nach einem der folgenden Pläne:

Grundlagenausdauer 1:

Strecke Wiederh. Fluß abwärts Fluß aufwärts Strecke gesamt Zeit
2000m 4x mittel mittel (Die Schwächeren fahren im Kehrwasser, dann bleibt die Gruppe etwas zusammen.) 8 km 60 min.

Die Strecke ist hier weniger entscheidend, es geht darum 60 Minuten in möglichst konstantem Tempo (evtl. mit Pulsuhr) zu fahren.

Grundlagenausdauer 2:

Strecke Wiederh. Fluß abwärts Fluß aufwärts Strecke gesamt Zeit
2000m 4x entspannt zügig 8 km 60 min.

Die Einheit von 60 Minuten besteht aus 4 Teilen mit stärkerer Belastung als bei Grundlagenausdauer 1, die Fahrten flußabwärts werden dafür entspannter angegangen und dienen der Regeneration.

Sprint:

Strecke Wiederh. Fluß abwärts Fluß aufwärts Strecke gesamt Zeit
1400m 5x langsam wird relativ langsam in einer Reihe im Kehrwasser gefahren, der Letze in der Reihe sprintet gegen die Strömung an den anderen vorbei, setzt sich an die Spitze und paddelt wieder langsam, bis er von allen anderen überholt wurde. Dann das Ganze von vorn, bis man die 700m gepackt hat. 7 km 60 min.

Variante „Diabolische Kreise“: Der Erste sprintet, die anderen fahren in der Welle ihres Vordermanns hinterher. Sobald beim Ersten die Luft raus ist (~15 sek.), lässt er sich zurück fallen und reiht sich ganz hinten wieder ein, während der Nächste das Sprinten anfängt. Wenn ihr nicht alle relativ gleich fit seid, dann versucht es erst gar nicht – unseren diabolischen Kreis hat’s nach 300 Metern komplett gesprengt. (update: ok das ganze heißt wohl eher Belgischer Kreisel^^. Egal diabloische Kreise ist um einiges cooler…)

Variante „10-14“: Jeder fährt für sich. 10 schnelle Sprint-Paddelschläge – 14 langsame Erhohlungs-Paddelschläge.

Letzte Worte

  • Slalomboote sind brutale Leistungssportmaschinen. Mein Rücken ist übersäht mit zwei blauen Flecken von dem verdammten Sitz und ich rechne mit mindestens einer Amputation bis zum Frühling wegen zu schlecht durchbluteter Beine.
  • mp3-Player hilft.
  • Ich hab seit 4 Wochen Muskelkater im Rücken.
  • Momentan bei 5°C – 7°C, kaum Wind und leichtem Nieselregen reicht: Neolatschen, Badehose, dickeres Sport T-Shirt, Fließ-Pullover mit Kragen, Mütze und natürlich Neo-Spritzdecke. Es geht noch ohne Paddelhandschuhe, aber nicht mehr lange.

Check Rennrad Trainingsplan: In 12 Wochen zur max. Leistung, auf Seite 3 und 4 werden die Begriffe Kompensation, Grundlagenausdauer, Entwicklungs­bereich usw. erklärt.

Der Winter ist das chillige Halbjahr, wo zu der Stress?

  • Ich hab Bock auf Paddeln.
  • Ich will nächstes Jahr mehr Wildwasser im Bereich 4 bis 5 fahren. Mehr Kraft und Ausdauer = mehr Spaß am Bach.
  • Ich will im Frühling nicht erst 4 Wochen brauchen, bis ich wieder ohne Schnappatmung und Herzrasen in die Walze fahren kann.
  • Mein Traum ist das Wanderabzeichen Platin, vielleicht schaff ich es dieses Jahr endlich.

Und das nächste mal erzhäl ich euch, wie man im Hallenbad fit für den Freestyle-Weltmeistertitel wird.

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Kategorie: Allgemein
10. November 2009: Philipp | 276 views

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